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Die Macht der Computer
und die Ohnmacht der Vernunft

Rezensionen: Kennen Sie…? | 12/2024

„Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft“ von J. Weizenbaum – ein Klassiker der Technologiekritik aus dem Jahr 1978, aber immer noch brandaktuell

Joseph Weizenbaum, Informatiker und Professor am MIT, gilt als einer der Pioniere der Künstlichen Intelligenz. Einem breiteren Publikum ist er durch die Erfindung des Programms ELIZA (1966) bekannt, das man heute als Chatbot bezeichnen würde. Dieses versuchte auf einfache Weise, die Reaktionen eines Psychologen auf die Äußerungen des Patienten zu imitieren („Ihre Mutter…?“), welches diesem mit – für Weizenbaum – erschreckenden Erfolg gelang, da Testpersonen persönliche und ernsthafte „Gespräche“ mit Eliza führten.
Hanna Ritchies „Not the end of the world“

Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Erfolge wurde Weizenbaum zu einem schärfsten Kritiker eine naiven Technologiegläubigkeit. „Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft“ bietet eine umfassende Darstellung u. a. der Funktionsweise von Computern, dem Zusammenhang von Computermodellen, Sprache und Psychologie sowie eine philosophische Diskussion, in welchen Bereichen KI angewendet werden sollte. Wie man sich denken kann, ist dies keine leichte Kost und leider nur begrenzt zum Querlesen geeignet.

Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft

Wer sich trotzdem an das Buch wagt, lernt mindestens drei spannende Perspektiven auf das Thema KI kennen:

— Ein grundlegendes Verständnis für die Funktionen von Computern und damit KI, Rechenprozesse und deren Grenzen.

— Eine faszinierende Reise in die Vergangenheit der KI sowohl bezüglich Lösungen, die schon damals realisiert wurden (ELIZA), als auch aus damaliger Sicht neuen Anwendungsfällen wie dem Erkennen der menschlichen Stimme. Übrigens: Weizenbaum sieht in dieser Anwendung keinen echten Mehrwehrt und lehnt sie auch aus ethischen Gründen ab – wie sich Perspektiven ändern können!

— Die eindringliche Mahnung bezüglich des bewussten Umgangs mit KI sowohl hinsichtlich der Anwendungen als auch hinsichtlich der Entscheidungsprozesse, in die immer ein Mensch als letzte Instanz eingebunden werden müsse.

Pad|da|xum [Substantiv, neutrum, Plural Paddaxa]:
Impuls zu aktuellen Wirtschafts- und Managementthemen, der tradierte Wahrnehmungen hinterfragt und neue Perspektiven eröffnet. Ziel ist es zum Hirnen und zum Gespräch anzuregen. Fundiert und mit einem ironischen Augenzwinkern.

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